Performance Zeitcollage
Die Performance des Projekt:Zeitcollage am 11.9.2021 im Theatersaal im Gemeinschaftshaus Gropiussstadt fand statt!
Lange Zeit sah es nicht gut aus, aber dann doch: Wir konnten unser Tanz – und Theaterprojekt zum Thema: „Mein ganz persönliches Erleben in Zeiten von Corona“ tatsächlich einem Publikum zeigen.
Der letzte Abschnitt unseres experimentellen Projekt:Zeitcollage, einer quasi Live-Begleitung der verschiedenen Corona Phasen als Dokumentar-Tanz-Theater, bestand in der Bündelung der erarbeiteten improvisierten Teile zur „Aufführungsreife“. Über einen Zeitraum von mehr als einem Jahr hatten wir uns immer wieder in teilweise wechselnden Konstellationen online oder live getroffen. Es war ein sehr spannender Austausch zu den unterschiedlichen individuellen Erfahrungen, und die Teilnehmer: innen brachten ihre zu Hause zu unseren „Hausaufgaben“ entstandenen künstlerischen Ergebnisse in unseren gemeinsamen künstlerischen Prozess ein. Am Ende mussten wir die Ergebnisse in eine endgültige Form bringen. Die Herausforderung war die Nähe zur schmerzlichen Realität einer Zeit, wie wir sie so alle noch nie erlebt haben und deren Ende ja leider immer noch nicht in Sicht ist. Jede Teilnehmer:in brachte ihre ganz eigene, von ihrer Geschichte, ihrer Lebenssituation und ihrem Temperament geprägte Sichtweise mit.
Manche erlebten die Isolation des Lockdowns gar zeitweise als wohltuend, andere litten stumm oder lauter.
Es galt, weltanschauliche Diskussionen zu umschiffen und doch vom ganz persönlichen Erleben auszugehen. Auch die eigene existenzielle Betroffenheit von uns als Anleiterinnen floss in die Inszenierung ein.
Zwei Choreographien entstanden, Spielszenen, Gedichte wurden vorgetragen und Monika Zimmering erarbeitete einen bebilderten Vortrag zu ihren ganz persönlichen Zeitepochen vom Lockdown über Quarantäne zu zarten Lockerungen.
Eine Teilnehmerin, Ingeborg Heine, blieb uns aus dem Off treu, schickte immer wieder Care Pakete mit Gedichten, Zeichnungen, Leporello sowie Naturalien. Auch ihr künstlerischer Prozess zu Hause (im leider sehr stillen Kämmerlein) floss in die Inszenierung ein.
Trotz des abgelegenen Orts und der schwierigen Zeiten kamen einige treue Stammgäste des 3. frühling und ein paar andere Zuschauer: innen, mit denen wir noch bei Kaffee und Kuchen ein bisschen schwatzen konnten.
Unser großer Dank gilt Gertraud Kretzer, Barbara Haase und Monika Zimmering für ihren immensen Einsatz und ihre tollen Darbietungen! Ebenfalls Dank an Ingeborg Heine und all die anderen, die unseren Prozess unterwegs oder bei der Aufführung unterstützten.
Herzlichst Bettina Kramer und Karin A. Mocke